works v.l.n.r.: "spica", "contra I", "contra II"
oil on linen, 2010
 

spica, oil on linen, 140 x 200, 2010
[ ]

raum I, all works oil on linen
[ ]
[ mehr Bilder ]

Die Galerie artepari zeigt in einer Einzelausstellung neue Arbeiten von Bruno Wildbach.

contra
Auf der Suche nach einer Atmosphäre legen die Protagonisten dieser Ausstellung mit dem Titel „contra“ den emotionalen Charakter einer Begegnung fest. Mit allen Vorahnungen eines ungewissen Abenteuers präsentiert die Galerie artepari Malerei – Wildbachs Malerei.
Wirklichkeit erweist sich hierbei als Trugbild, dem Imaginären und Fiktiven wird Sinn zuerkannt, um Abwesendes zu vergegenwärtigen.

Malerei von Wildbach besteht nicht aus festgelegten Ereignissen, sondern aus Vorfällen der Wahrnehmung, sie bringt aus verwirrenden Labyrinthen Erinnerungen hervor, zeigt uns etwas Vertrautes, das dennoch seltsam aussieht, emotional nicht fassbar und dadurch umso geheimnisvoller ist.
„Kontrollierte Zufälle“, so hat Wildbach einmal seine Bilder bezeichnet. Unbestimmtheit, Ambivalenz und Widersprüchlichkeit sind Richtungen, die in Wildbachs Arbeit eingeschlagen werden. Er führt die Idee einer visuellen Desorientierung weiter, scheinbar obsessiv praktiziert er Verstörung.

Wildbachs Gemälde enthalten abstrakte Chiffren ebenso wie darstellende Zeichen, Merkwürdiges oder Kapriziöses und indem er Kontexte eliminiert, dominiert in den Gemälden die Fremdartigkeit, dem Versuch des Betrachters eine Ordnung herzustellen, weicht er aus. Die Bedeutung seiner Gemälde bezieht sich nicht auf Orte oder Geschichten, sondern beschreibt ein Gefühl. Wir empfinden, fühlen seine Bilder, bevor wir über sie Bescheid wissen, bevor wir eine Bedeutung festlegen können.
Im Kontext einer psychedelischen Erfahrung, bei der es darum geht auf andere Weise zu Sehen und sich im Sehen zu verlieren, werden für ihn Bildinhalte unbedeutend.
„Fundament meiner Arbeit ist das Staunen, ebenso stehle ich fremde Erinnerungen“, Wildbach 2007.
Wildbachs Empathie wird dadurch öffentlich, seine Quellen sind eklektisch. Sein breit gefächertes Medieninteresse verdichtet er zu bildhaften Momenten, eine visuelle Dialektik wird auf vielfache Weise inszeniert.
 
Eines der Rätsel, die das Werk Wildbachs berühren, ist seine Position im Bezug auf ein Thema. Wildbach: „Contra, dieser Titel war eine Zufallsbegegnung. Momentan bin ich contra.“ Schon in seinen frühen Bildzyklen trat die Bedeutung zutage, die Wildbach einem Thema beimaß – nicht als narratives Element, sondern als Tor zur individuellen Erfahrung des Betrachters.
Zu wenig verallgemeinerte Elemente existieren in Wildbachs Werk um einen „Stil“ zu erkennen. „Meine Bilder wachsen.“ Er überlässt seine Bilder der natürlichen Selektion, spricht von Vibrationen eines Gemäldes, von dunklem Licht, von naher Weite, von Farben, die halb so alt sind wie die Zeit.

Trotz solcher Anekdoten und Identifizierungen, die er im Gespräch anbietet, entsprechen seine Illusionen nicht der Realität, sind contra!

Bruno Wildbach, geboren 1964, studierte Kunstgeschichte an der Karl-Franzens-Universität und Architektur an der Technischen Universität in Graz. Wildbach lebt und arbeitet seit 1992 als freischaffender Künstler in Schwanberg.

Ausstellungsdauer: 5. Juli bis 30. September 2010

Eröffnung: 3. Juli 2010, 17 Uhr 
durch: MMag. Dr. Johannes Rauchenberger, Leiter des Kulturzentrums bei den Minoriten


Auszug aus der Eröffnungsrede von Mag. Mag. Dr. Johannes Rauchenberger *:

....Bruno Wildbach möchte sich da mit diesen Arbeiten, die seit Ostern 2010  entstanden sind, quasi auch sich selbst in Frage stellen und mit diesem Begriff „dagegen“ sein auch seine eigene Malweise hinterfragen. Bruno Wildbach hat eine unglaubliche Schaffenskraft, eine unglaubliche Intensität, in diesen Wochen gezeigt. Sie wissen, Bruno Wildbach hat in den letzten Jahren oft sehr intensiv an einzelnen Themen gearbeitet, Serien dazu entwickelt. Hier mit dieser Arbeit, mit diesen Werken, versucht er verschiedene Grenzen, auch seines eigenen Ansatzes, auszuloten.... Bruno Wildbach ist dafür bekannt, dass er Abstraktion und totale Realistik miteinander so verwebt, woraus diese schon fast typische Formelsprache des Bruno Wildbach entstanden ist. Ein Konflikt manchmal, zwischen den abstrahierenden Formen, zwischen den auch aus den abstrakten Expressionismus entstehenden Formen, der Abstraktion, des Tachistischen, des Emotionalen, des Farblichen, verbunden mit ganz realen Darstellungen. Das sind Grenzgänge, Grenzgänge zwischen einer abbildlichen Realität und einer Abbild-zerstörenden oder Abbild-aufhebenden Realität. Wenn man so will, auch paradigmatisch für unterschiedliche Formen der Auffassung von Wirklichkeit...

Kontakt 
artepari GmbH
Galerie für zeitgenössische Kunst
Peter-Tunner-Gasse 60, 8020 Graz, Austria
Telefon: +43(0)316/89 00 92 oder +43(0)676/519 00 66
E-Mail: office@artepari.com
Internet: www.artepari.com
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung

Druckansicht Druckansicht

created with ed-it.®
Galerie artepari GmbH, Peter-Tunner-Gasse 60, 8020 Graz, Austria, office@artepari.com