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Foto: Hannes Priesch, 2018 Detail Buchobjekt
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Die 1000-jährige Bilbliothek - die Sprache prüfen

Vom 14.11.2018 bis 28.2.2019 sind die Ausstellungen "1000-jährige Bibliothek – die Sprache prüfen" von Hannes Priesch in Wien und Graz zu sehen, die sich mit dem Themengebiet Sprache und Politik anhand von Hitlers "Mein Kampf" auseinandersetzt.


Mit einer Gesamtauflage von 12,4 Millionen ist Hitlers “Mein Kampf” bis heute das meistverkaufte Autorenbuch deutscher Sprache. Tabuisierung und Verbot dieser Propagandaschrift nach dem Zweiten Weltkrieg haben nicht den erwünschten Effekt gezeigt, nämlich den “Geist in der Flasche” sicher zu verwahren und von der Allgemeinheit fernzuhalten. Das Gegenteil ist der Fall. Gerade im „Erinnerungsjahr“ 2018 wird sichtbar, wie neonationalistische Ausgrenzungsbewegungen, Rassismus und menschenhassende Rhetorik an Massentauglichkeit gewinnen.

Diesen Umstand greift der bildende Künstler Hannes Priesch mit seinem Projekt „Die 1000-jährige Bibliothek” auf. Er vervielfältigt Textauszüge aus “Mein Kampf” mittels Handsiebdruck und stellt daraus Buchobjekte her, welche in Form einer Installation präsentiert werden. Diese Bücher können von den Besucher*innen in die Hand genommen und gelesen werden. Der tabuisierte Gegenstand “Mein Kampf” wird in neuer Weise Material zur Untersuchung und Reflexion. Die semiotische Referenzveränderung erleichtert es, die von Hitler verwendete Sprache zu studieren und sensibilisiert zu werden für die Sprache totalitärer Tendenzen und menschenverachtender politischer Strategien in Vergangenheit und Gegenwart.

Eröffnung und Programm Wien:

Mittwoch, 14.11.2018, 18.00 Uhr
Ausstellungseröffnung Hannes Priesch

Begrüßung
Beate Lang, Fachbereichsbibliothek Soziologie und Politikwissenschaft

Einleitende Worte
Walter Manoschek und Roman Pfefferle, Institut für Staatswissenschaft

Impulsstatement "Gedenkjahr 2018 im Fokus politischer Kommunikation"
Petra Bernhardt, Institut für Politikwissenschaft

Lesung aus „Mein Kampf“
Katharina Stemberger und Klaus Huhle

Peter Huemer im Gespräch mit dem Künstler Hannes Priesch

Mittwoch, 28.11.2018, 19.00 Uhr

Vortrag Ingrid Brodnig: „Kampfbegriffe im Netz – Wie mit Sprache Rassismus und Sexismus legitimiert werden“

Moderation: Oliver Rathkolb, Institut für Zeitgeschichte

Donnerstag, 17.01.2019, 19.00 Uhr
Vortrag Ruth Wodak: „Politik mit Angst und/oder Hoffnung: diskursive Konstruktionen europäischer Identitäten“

Moderation: Birgit Sauer, Institut für Politikwissenschaft

Begleitet wird die Ausstellung von einer Vortragsreihe mit Beiträgen von Ingrid Brodnig und Ruth Wodak.

Mehr zur Ausstellung und zu den Veranstaltungen findet ihr unter:
https://bibliothek.univie.ac.at/events/013414.html.

Die Veranstaltungsreihe wird als Kooperation der Institute für Politikwissenschaft, Staatswissenschaft und Zeitgeschichte sowie der Universitätsbibliothek durchgeführt.

Projektkoordination: Helga Köcher, Roman Pfefferle und Birgit Sauer / Ausstellungsausstattung: Olli Aigner / Grafik: Universitätsbibliothek

Kontakt Universitätsbibliothek: Beate Lange


Eröffnung und Programm Graz:

ERÖFFNUNG: 15. November 2018, um 18:00 Uhr

Begrüßung durch Katharina Kocher-Lichem, Leiterin der Steiermärkischen Landesbibliothek.

Günther Holler-Schuster, Kurator an der Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum Graz, spricht zur Arbeit.

Performance-Lesung aus Adolf Hitler 'Mein Kampf'
mit Mariella Widauer, Heinz Trenczak, Markus Waitschacher, Mina Naghibi

LESUNG: 4. Dezember 2018, um 18.00 Uhr

mit David Kranzelbinder, Kollektiv Fröhball und Mariella Widauer

Mehr zur Ausstellung und zu den Veranstaltungen findet ihr unter:
www.landesbibliothek.steiermark.at/cms/beitrag/12697006/68702487/_1


Die Ausstellungen sind bis 28.2.2019 öffentlich bei freiem Eintritt zugänglich.

Öffnungszeiten: Mo-Fr: 9-17 Uhr
Weihnachtsferien: Mo-Fr: 9-13 Uhr




HANNES PRIESCH * 1954 Stmk.

Studium bei Max Weiler an der Akademie der bildenden Künste Wien
1978-1981 Lehrbeauftragter an der Akademie der bildenden Künste Wien
1983-1990 Gründungsmitglied der Gruppe REM, Wien
1990 Chicagostipendium des BMUKK
1990-1995 Atelier in Chicago
1995 New York
2016 Rückkehr nach Österreich.
Lebt und arbeitet in Semriach/Stmk.
Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland.

www.hannespriesch.com

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