(28.11.2009) zurück

Schassvampir", 2008, Öl/Lwd. 80 x 100 cm
solo exhibition im Kunstverein Rosenheim

schaßvampir
Ronald Kroditsch

28. November bis 10. Januar 2010 (24. Dezember bis einschließlich 1. Januar geschlossen)
Eröffnung am Freitag, den 27. November um 19 Uhr
Einführung: Dr. Hannah Stegmayer 


Rosenheim - Der österreichische Maler Ronald Kodritsch zeigt unter dem Titel „schaßvampir“ vom 28. November
bis 10. Januar 2010 im Kunstverein Rosenheim, Klepperstraße 19 seine jüngsten Arbeiten.

Eröffnung der Ausstellung ist am Freitag, 27. November um 19 Uhr mit einer Einführung von Hannah Stegmayer.



Ronald Kodritsch: Wie kommt Jörg Haiders Unfallwagen in die Kunst?

Provokation und Resignation sind dabei schwer auseinander zu halten.Während ein großes Flaggenbild den Unfallwagen Jörg Haiders – Phaeton, den Grenzen überschreitenden Mythos – in Szene setzt, zeigt eine Serie kleinformatiger Schwarz-Weiß-Bilder den Tod als unspektakuläres Ereignis: Erhängte Männer an Bäumen, mit erigiertem Penis als letztes biologisches Wunder vor dem endgültigen Sterben.

Es sind die Themen, die Kodritschs Malerei zu außergewöhnlichen Arbeiten machen, die zwischen Humor und Klage ein Drittes heraufbeschwören: den Sarkasmus. Hier reiht sich Kodritsch in die lange Serie scharf sehender und deutlich formulierender österreichischer Künstler, die einen festen Platz im Programm des Kunstvereins Rosenheim haben. Gerhard Rühm gehört dazu, wie Günter Brus, von dessen Exilzeitschrift „Die Schaßtrommel“ die Ausstellung ihren Titel „schaßvampir“ entlehnt. Ein wenig exhibitionistisch, pornographisch oder nur das Wesentliche treffend? Ronald Kodritsch begibt sich zum Kern der Dinge, unter die Oberfläche der gesellschaftlichen Gepflogenheiten und berührt Tabus. Nicht alles schmeckt daher gewohnt, und schließlich zielt der Maler, Zeichner, Fotograf, Objektkünstler und Filmemacher auf unsere Gewohnheiten und trifft. Der Penis wird zur Hand, der Zopf wird zur Fessel, das Porträt wird zum Comic, und die Bedeutung der Dinge verschiebt sich nur gering, um völlig neu vor den Betrachter zu treten.

Als Maler interessiert Kodritsch die Kunstgeschichte, Malerei und ihre Mittel. „The making of socks“ ironisiert den Malprozess, indem die Palette der verwendeten Farben im Bild sitzt, und alles ist klar: Kunst kommt aus der Farbtube, daraus soll kein Geheimnis gemacht werden. Sigmar Polke machte höhere Mächte für seine Bilder verantwortlich, Kodritsch setzt dieses Spiel fort. Jasper Johns ist in den Flaggenbildern präsent, aber auch sein Herkunftsland Österreich, das ihm so viele Anregungen geradezu aufdrängt.

Als Uschi Glas das österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen wird, protestiert er zusammen mit Georg Pruscha, verkleidet als Horst Tappert und Piere Brice. Provokation oder Resignation? Ronald Kodritsch hat die richtigen Mittel gefunden, um mit diesen Phänomenen umzugehen, er übersetzt sie in die Kunst. Dass gerade jetzt seine Skulptur „Reason to believe“ in Wien auf gestellt wurde ist kein Zufall. Am Getreidemarkt steht eine männliche Figur mit maßgeschneidertem Anzug und Aktenkoffer gefährlich schräg auf dem Dachgesims eines Hochhauses, auf der Kippe sozusagen.

Eröffnung: Freitag, 27. November 19 Uhr, Klepperstr. 19, Rosenheim
Einführung: Dr. Han Hannah Stegmayer
Ausstellungsdauer: 28. November bis 10. Januar 2010
Öffnungszeiten: donnerstags von 9.00 bis 13.00 Uhr, freitags und
samstags von 14 bis 17.30 Uhr
sonntags von 11 bis 17.30 Uhr

Weitere Informationen:
Kunstverein Rosenheim e.V., Dagmar Dieterle
Telefon 0 80 31/88 737 99, Telefax 0 80 31/88 737 97
eMail: kunst@dieterle-partner.de
info@kunstverein-rosenheim.de
www.kunstverein-rosenheim.de

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